siebenTAGE KW 43

KW 43: Personalien, Doping und ein Phantomtor. Was für eine kuriose Geschichte: ein winziges Loch im Netz und der Ball geht genau dort rein. Ein neues Phantomtor erhitzt die Gemüter – 19 Jahre nach Helmers Stocherei. Außerdem: DOSB-Präsident in spe und Plädoyer der Staatsanwaltschaft im Schumacher-Prozess.

“Kies” und das Tor, das keins war

Darüber redet die Nation. Und die Meinungen, ob wiederholt werden soll oder nicht, sind geteilt. Dabei ist die Rechtslage eindeutig. (blog-sportrecht.de) Rudi Völler will sogar nur die letzten 20 Minuten nachspielen lassen und geht ohne Rechtsbeistand zum DFB-Sportgericht. (Sport1) Bedenklich: DFB-Vize Rainer Koch, immerhin für Rechts- und Verfahrensfragen beim Verband verantwortlich, hat bereits vor der Verhandlung beim Sportgericht seine Rechtsauffassung öffentlich gemacht. (Spiegel online) Und: auch der Vorsitzende des Ständigen Schiedsgerichts des DFB Prof. Dr. Udo Steiner bezieht im Interview Stellung und bringt die zweifelsohne interessante Überlegung der “Unerträglichkeit” als Korrektiv für unangreifbare Tatsachenentscheidungen ins Gespräch. (FAZAber: Sieht so die Unabhängigkeit der Sportgerichtsbarkeit aus?

Der designierte DOSB-Präsident

Alfons Hörmann, Unternehmer aus dem Allgäu und amtierender Vorsitzender des deutschen Skiverbands soll neuer DOSB-Präsident werden und Dr. Thomas Bach beerben. (dpa/Tagesspiegel) Angst, dass die Sommersportarten dann stiefmütterlich behandelt werden, besteht nicht ernsthaft. (Tagesspiegel/Die Zeit) Im Gegenteil: vielleicht bringt Hörmann, der bereits die Alpine Ski-WM 2011 und die Biathlon-WM 2012 nach Deutschland geholt hat, neuen Schwung in die Olympiabewerbung Münchens für 2022.

Showdown im Schumacher-Prozess

Im Strafprozess gegen den Radsportler Stefan Schumacher hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart in einen mehr als zweistündiges Plädoyer eine Verurteilung gefordert. (Spiegel online) Der Staatsanwalt unterstellt Schumacher dabei ein „taktisches Verhältnis zur Wahrheit“; die Verteidigung wiederum bezeichnet den Hauptbelastungszeugen Hans-Michael Holczer als „Täuscher mit Heiligenschein“. (FAZ) Folgt das Gericht dem Antrag, was eher unwahrscheinlich sein dürfte, drohen Schumacher 16.800 € Geldstrafe und die erste Betrugs-Verurteilung in Deutschland wegen Dopings. Urteilsverkündung ist am kommenden Dienstag.

 

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